Keine Einzelhaltung!

Wie man schon im ersten Satz auf jeder guten Tierschutzseite, sowie jedem Tierbuch lesen kann, dürfen Kaninchen auf keinen Fall alleine gehalten werden.
Im Grunde darf kein Tier alleine gehalten werden, bis auf wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel Gold- und Teddyhamster oder ausgesprochene Einzelgänger, die es vereinzelt, auch in anderen Tierarten gibt.

Ein ganz einfacher und nachvollziehbarer Grund dafür ist, dass ein Mensch niemals ein zweites oder mehrere andere Tiere ersetzen kann.

Ganz einfache Beispiele dafür sind, dass sich die Kaninchen auf ihre Art unterhalten, die sogenannte „Tiersprache“ die wir Menschen nicht verstehen. Außerdem geben sie sich ihre körperliche Wärme, indem sie sich dicht aneinander kuscheln. Und wer lebt schon gerne einsam und alleine?

Die beste Möglichkeit ist es, ein Weibchen mit einem kastrierten Rammler zusammen zu setzen. Auch zwei kastrierte Rammler wären eine Möglichkeit.
Zwei Weibchen zusammen zu setzen, ist aufgrund der massiven Rangprobleme nicht sehr empfehlenswert.

Meistens führt es dazu, dass die beiden Weibchen wieder getrennt werden müssen, da sie sich bekämpfen. Was auch oft falsch gemacht wird, ist die Vergesellschaftung von Kaninchen mit anderen Kleintieren, wie zum Beispiel Meerschweinchen. Kaninchen und Meerschweinchen haben eine völlig unterschiedliche Sprache und dies würde auch nur zu Streitigkeiten unter den Tieren führen.

Wenn man einem Tier keine artgerechte Haltung bieten kann, sollte man sich kein Tier anschaffen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch möglich ist, den richtigen Partner für ein Tier zu finden, das schon viele Jahre alleine leben musste.
Die Tierschutzvereine sind hier gerne behilflich:

Damals habe ich meinen „Klopfer“ (männlich) aus schlechten Verhältnissen zu mir nach Hause aufgenommen.
Er schien ca. acht Jahre schon allein gelebt zu haben. Er war ängstlich und trotzte die ganze Zeit vor sich hin.

Also beschloss ich ihn kastrieren zu lassen und mich mit dem Tierarzt im Bezug auf einen zweiten Hasen zu informieren.
Damals wendete ich mich an die Tierfreunde Kamen im Bereich „Hasenvermittlung und ließ mich beraten.

Man bot mir an, Klopfer mit einer Häsin zu vergesellschaften, die auch zuvor viele Jahre lang alleine gehalten worden ist.
Drei Tage ließ ich ihn da, damit er sich an die Häsin gewöhnen konnte. Sie verstanden sich von Anfang an gut und es stellten sich keine Probleme dar.

Nach diesen drei Tagen konnte ich die beiden mit nach Hause nehmen und mein „Klopfer“ war wie ausgewechselt.

Er war viel lebendiger, kuscheliger und zutraulicher; man kann sagen, dass er richtig aufgelebt ist.
Man kann aus der Sache deutlich erkennen, dass Tiere sich zu zweit oder in der Gruppe deutlich wohler fühlen.

© J. Gabriel


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