Kastration bedeutet, dass der Katze die Eierstöcke und dem Kater die Hoden entfernt werden. Der Fortpflanzungstrieb wird unterdrückt. Der beste Zeitpunkt für die Kastration ist nicht so klar definiert.

Wollen Sie einen Freigänger?
Dann sollte er/sie frühzeitig kastriert werden, kurz vor oder spätestens bei Einsetzen der Geschlechtsreife.
Je nach Rasse und auch Entwicklung liegt dies bei ca. 6-9 Monaten.

Die Kastration verhindert nicht nur unplanmäßiges Vermehren, sondern kann auch vor tödlichen Krankheiten schützen. Vermehren bzw. die Zucht sollte den Fachleuten überlassen werden, welche Kenntnisse von der Genetik, von Erbkrankheiten, Blutgruppenunverträglichkeit und vielem anderem haben, was bei der Zucht beachtet werden muss.

Ein Ammenmärchen ist, dass eine Sterilisation ausreichend ist. Sterilisation bedeutet bei allen männlichen und weiblichen Wesen, dass nur die Eileiter oder Samenstränge durchtrennt werden, der Fortpflanzungstrieb aber erhalten bleibt.

Wenn Ihnen die Gesundheit ihrer Katze am Herzen liegt, ist eine Kastration unumgänglich! Warum?

1. Ansteckung mit tödlich verlaufenden Krankheiten beim Geschlechtsakt
FIV: Dieser Virus wird auch Katzenaids genannt. Es gibt noch keinen Impfstoff gegen FIV und auch bei Ausbruch der Krankheit keine Heilungschancen. Er wird wie das humane HIV-Virus übertragen, vor allem beim Deckakt und bei Katerkämpfen, die bekanntlich zwischen unkastrierten Katern stattfinden.

Leukose: Gegen Leukose kann man impfen.
Auch hier kommt es besonders bei engen Kontakten wie dem Deckakt oder einem Kampf zur Infektion.
Bei Ausbruch endet auch diese Krankheit tödlich.

2. Erkrankung der Fortpflanzungsorgane bei der weiblichen Katze
Gebärmutterentzündung: Durch mehrfache Rolligkeit ohne erfolgte Deckung erleidet der Großteil unkastrierter Kätzinnen eine Gebärmuttervereiterung. Diese kann durchaus tödlich enden.
Spätestens hier hätte sich die Kastration bezahlt gemacht und Ihrer Katze viel Leid erspart.

Gesäugetumore: Sie gehören ebenso zum Lebensrisiko einer unkastrierten Katze.

3.Weitere Risiken und auch Unannehmlichkeiten
Kater: Ein potenter Kater markiert in der Wohnung. Der Urin ist mit Duftstoffen versehen, der uns Menschen sehr unangenehm in die Nase steigt, abgesehen davon, dass potente Kater ein hohes Risiko tragen an FIV und Leukose zu erkranken und mit heftigen Kampfverletzungen nach Hause zu kommen.
Unkastrierte Kater gehen vermehrt auf Wanderschaft und kommen dadurch vermehrt im Straßenverkehr zu Tode.

Kätzin: Die ungedeckte Rolligkeit führt sehr häufig zur Dauerrolligkeit. Eine sich windende und schreiende Katze ist für uns Menschen nicht besonders schön. Unter anderem auch deswegen, weil sie so laut nach dem Kater ruft, dass wir in der Nacht kein Auge zumachen können.

Noch viel schlimmer ist allerdings, dass die Katze im Dauerstress ist. Dadurch wird der Organismus, das Immunsystem geschwächt. Die Katze nimmt unter Umständen immer mehr ab und ist nicht mehr in der Lage, mit einfachen Erregern fertig zu werden.

Vorurteile und Ammenmärchen
Eine Katze muss mindestens einmal Babies bekommen haben.
Nein, das ist nicht so. Es ist wohl eher der Wunsch des Menschen. Eine Katze kann sehr wohl ein erfülltes Leben führen, ohne jemals einen Wurf gehabt zu haben.

Kastrierte Tiere werden dick.
Es ist wohl eher so, dass sie dick gefüttert werden. Der Stoffwechsel verändert sich nach der Kastration, er verlangsamt sich.
Der Körper benötigt weniger Energie. Daher sollte die Futtermenge nach der Kastration verringert werden.

Die Tiere sind keine guten Mäusefänger mehr.
Das hängt nun wirklich nicht mit der Kastration zusammen. Sie können sogar mehr Mäuse fangen, da sie eher an Ort und Stelle bleiben und nicht so sehr den Drang haben, zu streunen. Katzen, die nur zum Mäusefang gehalten werden und kein Futter bekommen, sind eher auf Wanderschaft, um sich auch anderswo zu versorgen.

Dies sind einige gute Gründe, eine Katze oder einen Kater kastrieren zu lassen.
Wenn Ihnen Ihr Tier am Herzen liegt, werden Sie sicher dazu bereit sein. Auch der Tierschutzaspekt spielt dabei eine große Rolle.

Es gibt einfach zu viele ungewollte Katzenbabies, die in den Tierheimen und Tierschutzvereinen vergebens auf ein schönes Zuhause warten oder die nicht gefunden werden und elend sterben.

Also lassen Sie den Tieren zuliebe Ihre Katze oder Ihren Kater kastrieren!

© K. Gründler



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