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Vermittlungsinformation
Seit Einführung der Käfige Mitte der 60er Jahre kämpft der Deutsche Tierschutzbund dafür, dass die Käfighaltung verboten wird und wir würden uns wünschen, dass die Käfighaltung für Legehennen endlich abgeschafft wird.
In der herkömmlichen Käfighaltung stehen dem einzelnen Tier nicht mehr als 0,055 Quadratmeter zur Verfügung.
Das entpricht ungefähr der Größe eines DIN A4 Blattes.
In dieser drangvollen Enge können sich die Hennen kaum bewegen. Der erzwungene Bewegungsmangel führt zu gesundheitlichen Schäden wie Fettleber, Fußballengeschwüren und Knochenschwäche. Arteigene Verhaltensweisen der Legehennen werden im Käfig unterdrückt. Hennen haben z.B. einen angeborenen Trieb zu scharren und zu picken. Da das im Käfig nicht möglich ist, richtet sich dieser Trieb gegen die Artgenossen. Es entstehen schwere Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus. Nicht zuletzt leiden die Tiere im Käfig an so genannter Legenot: Weil kein Nest für eine artgemäße Eiablage vorhanden ist, halten sie krampfhaft Eier zurück.
In Deutschland werden derzeit etwa 38 Millionen Hennen in Beständen mit mehr als 3.000 Legehennen gehalten. 78% von ihnen leben in Käfigen.
Durch die Kennzeichnungspflicht der Eier (Stempel auf dem Ei) haben wir Verbraucher die Möglichkeit zu erkennen, aus welcher Haltung die Eier stammen.
0= ökologische Haltung 1=Freilandhaltung 2=Bodenhaltung/Tierqäulerei 3=Käfighaltung/Tierquälerei
Unseres Erachtens ist nicht nur die Käfighaltung Tierquälerei, sondern auch die Bodenhaltung. Bei der Bodenhaltung sind die Hennen zwar nicht in Käfigen eingesperrt, jedoch müssen sich 9 Tiere 1 Quadratmeter Boden teilen, d.h. das einzelne Tier hat nur etwas mehr als 0,1 Quadratmeter Boden für sich. Das ist nicht viel mehr Platz als bei der Käfighaltung und die Tiere entwickeln die gleichen Verhaltenstörungen wie bei der Käfighaltung.
TIPP zu Ostern: Vorgefärbte Ostereier sind fast ausschließlich aus Käfighaltung!
2001 hatten Bundesrat und Bundestag beschlossen, die Käfighaltung von Legehennen ab 2007 zu verbieten. Die entsprechende Verordnung trat 2002 in Kraft. Doch die Eierindustrie ignorierte die Entscheidung. Einige Bundesländer versuchten kontinuierlich, das Verbot wieder rückgängig zu machen und Sie hatten Erfolg! Am 7. April 2006 hat der Bundesrat entschieden, das Verbot der Käfighaltung von Legehennen, das ab dem 1. Januar 2007 gelten sollte, außer Kraft zu setzen und ausgestaltete Käfige, die auch beschöngend als "Kleinvolieren" bezeichnet werden, in Deutschland einzuführen.
Wieder mal ein Sieg für die Mächtigen in diesem Land; die Eierindustrie verdient weiterhin Millionen mit Tierquälerei.
WAS KÖNNEN WIR TUN?
Wir können gezielt Eier aus ökologischer Haltung = 0
oder Freilandhaltung = 1 kaufen
und damit die artgerechte Legehennenhaltung unterstützen.
Da auch in vielen Fertigprodukten Eier aus Käfighaltung enthalten sind (Nudeln, Torten, Eierlikör, usw.) sollten wir bei diesen Produkten darauf achten, dass sie aus ökologischer Herstellung stammen, also mit der BIO Kennzeichnung versehen sind oder auf Hartweizenprodukte umzusteigen, z.B. bei Nudeln.
Das hilft dann nicht nur den Hühnern, sondern ist auch besser für unsere Gesundheit. ;-))
© S.Freder
Abbildung: Eier aus Käfighaltung? - Vorgefärbte Ostereier sind meistens aus Käfighaltung. Was Käfighaltung für Legehennen in Deutschland bedeutet, lesen Sie in unserem aktuellen Tierschutzthema: *Käfighaltung ist Tierquälerei*. Auch in Fertigprodukten (Backmischungen, etc.) sind Käfigeier enthalten.
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