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Tiere bei Hitze im Auto

Tiere bei Hitze im Auto zu lassen, bedeutet das Todesurteil.

Oft werden Hunde gedankenlos im geschlossenen Fahrzeug zurückgelassen. Den wenigsten Tierfreunden ist bewusst, welche lebensbedrohliche Situation für den Vierbeiner entstehen kann und welche medizinischen Abläufe unter Umständen zum sofortigen Tode eines Hundes führen können, wenn er im überhitzten Innenraum eines Fahrzeugs gefangen ist.
Nicht nur im Hochsommer, sondern im gesamten Zeitraum von April bis September, wenn die Außentemperatur an einzelnen Tagen schon mal die 25°C - Marke überschreitet, kann das unüberlegte Zurücklassen im geschlossenen Fahrzeug einen Vierbeiner in größte Lebensgefahr bringen.
Bei einer Außentemperatur von 30°C im Schatten kann die Lufttemperatur in einem geschlossenen Fahrzeug schnell auf über 45°C ansteigen. Im vorderen Bereich des Innenraums können in Kopfhöhe bis zu 60°C, im hinteren Sitzbereich etwa 55°C und im Fußraum immerhin noch bis zu 50°C Lufttemperatur entstehen. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann die Oberflächentemperatur von Lenkrad und Armaturenbrett sogar Werte von bis zu 100°C erreichen.
Diese Temperaturen können bei einem abgestellten Fahrzeug bereits nach 45 Minuten erreicht werden.
In solchen Situationen ist es nicht ausreichend, wenn das Fenster zur Belüftung einen kleinen Spalt weit geöffnet bleibt. Diese Maßnahme führt zu keiner bemerkenswerten Verringerung der Innentemperatur im Fahrzeug.
Manchmal tritt der Tod bereits vor Erreichen dieser Körpertemperatur infolge eines Kreislaufversagens ein (Kollaps), der aus der ungewohnten Stresssituation resultiert, bedingt durch den starken Selbsterhaltungstrieb.

Die ansteigende Hitze zwingt den Hund dazu, ein kühleres und schattiges Plätzchen aufzusuchen, was jedoch in einem geschlossenen Wagen aussichtslos ist.
Der Hund kann zusätzlich nicht einschätzen, wie lange diese für ihn immer ungünstigere Situation anhält und unternimmt instinktiv immer größere körperliche Anstrengungen.
Hunde, die einmal einem solchen Hitzestress ausgesetzt waren und überlebt haben, steigen oft über eine längere Zeit nicht mehr freiwillig in ein Fahrzeug ein.
Nach dem Tierschutzgesetz kann das andauernde Erleben eines Hundes, der 90 Minuten in einem etwa 45°C heißen Fahrzeuginnenraum saß, als erhebliches Leiden eingestuft, somit als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gesehen und mindestens als Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld geahndet werden.
Gehen Sie davon aus, dass die durch physiologische Veränderungen im Körper des Tieres entstandenen Leiden bereits dann auftreten, wenn noch keine bleibenden Schäden am Tier zu beobachten sind.

Wie verhält man sich im Notfall?
Wer bei hohen Temperaturen einen Hund im geschlossenen Fahrzeug entdeckt, der bereits die zuvor beschriebenen Anzeichen einer Hyperthermie zeigt, sollte umgehend die Polizei über den Notruf 110 verständigen. Sicherheitshalber sollten aus solchen Situationen befreite Tiere umgehend von einem Tierarzt untersucht werden.
Wahre Tierfreunde sind bei hohen Außentemperaturen stets bemüht, ihrem geliebten Vierbeiner jeden unnötigen Aufenthalt im Fahrzeug und ein damit verbundenes Risiko zu ersparen.

© Jens Wolters

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